Wie Förderung funktioniert: Tour de Struktur in Dühren
Bei einem Ortstermin in Sinsheim-Dühren informierten sich Interessierte über die Möglichkeiten von ELR, LEADER, Spitze auf dem Land und Regionalbudget – an umgesetzten Projektbeispielen.
Vier Förderprogramme an vier Stationen: Beim Ortstermin in Sinsheim-Dühren am vergangenen Donnerstag, 19. September, hatten die Teilnehmenden ein dicht gepacktes Programm. Rund 20 Interessierte waren der Einladung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der Stadt Sinsheim gefolgt und ließen sich vier Stationen informieren und inspirieren.
„Der Ortsteil deckt alle Strukturförderangebote ab und war deshalb ideal geeignet als Beispiel für Kommunen aus dem ländlichen Raum des Rhein-Neckar-Kreises im Rahmen unserer Tour“, sagt Organisatorin Barbara Schäuble von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung. Eingeladen waren Unternehmen, Vereine, Bürgerinnen und Bürger, die zeitnah Projekte planen oder umsetzen möchten und sich hier noch Hilfestellungen holen wollten.
Egal ob ELR, LEADER, Spitze auf dem Land oder Regionalbudget: Kernanliegen von Strukturförderangeboten von Seiten der EU, des Bundes sowie des Landes ist es, den ländlichen Raum zu stärken, etwa durch die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, aber auch durch die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürgerschaft in kleinen Kommunen.
Erste Station der Tour, zu der Oberbürgermeister Marco Siesing begrüßte, war die kortec Industrieelektronik GmbH. Das Unternehmen erhielt 2016 mit der EFRE-Förderung „Spitze auf dem Land – Technologieführer Baden-Württemberg“ einen Zuschuss für einen Neubau, in dem Software und Elektronik für die industrielle Anwendung weiterentwickelt werden konnten. „Klar – ein wenig Bürokratie gehört schon dazu“, so kortec-Geschäftstführer Manfred Korinek beim Rundgang durch das Unternehmen. „Aber es lohnt sich am Ende auch!“
„Solche Angebote müssen kommuniziert und wahrgenommen werden“ ergänzte OB Siesing, der – auch in seiner früheren Eigenschaft als Bürgermeister von Eschelbronn schon zahlreiche Erfahrungen mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum gesammelt hatte.
An den weiteren Stationen besichtigte die Gruppe fertige Projekte, „die nur durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher in Dühren umgesetzt werden konnten.“ Das betonte Ortsvorsteher Alexander Speer bei seiner Begrüßung an der Statue des Dührener Manschettenbauern auf dem Dorfplatz. Dieses Projekt zur gelebten Lokalkultur wäre wohl ohne die Mittel aus dem Regionalbudget nicht zur Ausführung gekommen.
Zu Fuß ging es weiter zur Mehrzweckhalle, deren barrierefreier Zugang durch LEADER gefördert wurde. Passend dazu stellten Geschäftsstellenleiterin Vanessa Göl und Projektleiterin Anjoulie Osswald der LEADER-Geschäftsstelle Kraichgau an dieser Station das Förderprogramm vor. Sie erklärten auch die Abläufe: Nach einem Projektaufruf und der Bewerbung durch die Antragstellenden werden die begünstigten Projekte durch einen Ausschuss ausgewählt, „der die Region gut kennt, und unter Berücksichtigung der Handlungsfelder hier eine gute Auswahl trifft, so lange die Mittel eben reichen“, so Göl. Wichtig ist auch, dass nur Projekte aus den Kommunen förderfähig sind, die innerhalb der LEADER-Kulisse liegen.
Letzte Station der Tour war das Vereinsheim der Dreschgemeinschaft Dühren. Der Bau der Garagen, in denen die Gemeinschaft ihre historischen Landmaschinen lagert, wurde über das Regionalbudget unterstützt.
Im Fokus der Tour standen nicht nur die Beispiele für erfolgreiche Förderprojekte, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch untereinander sowie die Möglichkeiten, Fragen an die Bewilligungsbehörde – das Regierungspräsidium Karlsruhe – direkt vor Ort loszuwerden. Barbara Schäuble betont: „Unser Dank gilt daher auch Natalie Schloss, die sich aus Karlsruhe auf den Weg nach Dühren gemacht hat, und in ihren Ausführungen auch nochmals auf viele wichtige Details hingewiesen hat.“
Weitere Informationen
Rhein-Neckar-Kreis | Strukturfördermittelkarte (deinfoerderprojekt.de)
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