Industrielle Bioökonomie: Chancen und Herausforderungen
Wie lassen sich industrielle und landwirtschaftliche Reststoffe in wertvolle Ressourcen überführen? Diese Frage stand im Zentrum der diesjährigen ConnectGreen.
Die Veranstaltung des Green Industry Clusters, die Anfang Juni auf dem Spinelli-Gelände in Mannheim stattfand, widmete sich der industriellen Bioökonomie. Ein Zukunftsfeld, das ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Potenzial verbindet.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Projekt BioCyclesRN, das bei der ConnectGreen seinen offiziellen Auftakt feierte. Ziel des Projekts ist es, biogene und industrielle Reststoffe aus der Region systematisch zu erfassen und in nachhaltige Wertschöpfungsketten zu überführen. Dabei spielt der sogenannte Matching-Prozess eine zentrale Rolle, in dem Stoffströme aus Industrie und Landwirtschaft mit passenden Verwertungswegen praxisnah, wirtschaftlich tragfähig und ökologisch sinnvoll zusammengebracht werden.
Ein besonderes Highlight war der Besuch von Staatssekretär Dr. Andre Baumann. Er unterstrich im Rahmen der Veranstaltung die Bedeutung der Bioökonomie für die nachhaltige Transformation der Industrie: „Die Bioökonomie ist ein entscheidender Hebel auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden, zukunftsfähigen Wirtschaft. Initiativen wie BioCyclesRN der Green Industry Cluster e.V. zeigen, wie regionale Zusammenarbeit Kreisläufe schließen und Innovationen ermöglichen kann.“
Das Programm der ConnectGreen 2025 wurde mit einer Keynote der OutNature GmbH eröffnet: „Die Silphie im Kreislauf – Biogener Reststoff als Rohstoff der Zukunft“. Anschließend präsentierten die Chemischen Werke Kluthe GmbH und die FRENVI GmbH beim Projektauftakt von BioCyclesRN ihre Lessons Learned aus der Praxis.
Im anschließenden Workshop arbeiteten rund 80 Teilnehmende aktiv an der Analyse ihrer eigenen Stärken und Chancen – ebenso wie an möglichen Risiken. Die gewonnenen Eindrücke wurden in einem abschließenden Panel gemeinsam mit den Impulsgebern diskutiert und im Dialog mit dem Publikum weiter eingeordnet. Die Ergebnisse werden aufbereitet und in enger Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Unternehmen weiterentwickelt.
Zusammenarbeit im Bereich der industriellen Bioökonomie
Neben inhaltlichen Impulsen und konkreten Anwendungsbeispielen bot die ConnectGreen viel Raum für Dialog und Vernetzung. Besonders deutlich wurde: Eine nachhaltige Bioökonomie kann nur im Schulterschluss von Industrie, Forschung und öffentlicher Hand gelingen. Die Veranstaltung zeigte, welches Potenzial in der industriellen Bioökonomie steckt und wie Zusammenarbeit auf regionaler Ebene konkrete Lösungen für globale Herausforderungen schaffen kann. Durch die gezielte Nutzung von Reststoffen lassen sich nicht nur neue Geschäftsmodelle entwickeln, sondern auch wichtige Beiträge zur Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz leisten.
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Kontakt
Dorothee Wagner
Leitung Stabsstelle Wirtschaftsförderung
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