Schritt für Schritt zur erfolgreichen Blühwiese

Sie haben eine Fläche zur Verfügung die Sie gerne ökologisch aufwerten wollen, ohne dass dies mit einem großen Pflegeaufwand verbunden ist? 

Mit dem Anlegen einer Blühwiese schaffen Sie einen natürlichen Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten wie Schmetterlingen, Wildbienen oder Heuschrecken. Die Blüten der Pflanzen bieten Ihnen mit ihrem Nektar und Pollen Nahrung, in den Stängeln der Pflanzen können Sie ihre Eier ablegen oder überwintern. 

Die nachfolgend genannten Arbeitsschritte ermöglichen Ihnen eine einfache, zielführende Umsetzung Ihres Projektes. Dabei ist es nicht entscheidend, ob Ihre Flächen 2 m² oder 200 m² groß ist. 

Schritt 1: Standortauswahl

Standort Nadel mit Figur

Mögliche Standorte können sein:

  • Artenarme, wenig begangenge Rasenflächen
  • Kleine Vorgärten
  • Trockene, sonnige Plätze im Garten
  • Erdhügel
  • Ehemalige Gartenhaus- oder Gewächshaus-Standorte
  • Brachgefallene Beete

Schauen Sie sich auf Ihrem Grundstück um, es wird sich mit Sicherheit eine geeignete Stelle finden.

Schritt 2: Saatbettvorbereitung

Figur bereitet Saatbett vor

Stellen Sie ein feinkrümeliges, unkraut­freies Saatbett her. So erreichen Sie optimale Voraussetzun­gen zum Keimen des Saatgutes auf der Fläche.

Verzichten Sie auf jegliche Dünger. Je nährstoffärmer die Böden, desto besser gelingt die Keimung der auf diese Standorte spezialisierten Blühpflanzen.

Vorgehensweise: Wurzelunkräuter vor der Bodenbearbei­tung ausgraben. Vorhandenen Grasbe­wuchs durch Umkehren per Hand, Grubber oder Fräse beseitigen (Bearbeitungstiefe: 0,15-0,2 m).

Zur Vermeidung der Aussaat anfliegen­der Samenunkräuter die oberen 2-5 cm ca. alle zwei Wochen oberflächlich mit dem Rechen bearbei­ten. So wird ein Ankeimen der Unkräuter verhindert.

Schritt 3: Ruhepause

Figur macht Ruhepause

Eine Bodenruhe, dass nicht Einwirken auf den Boden von außen, von 3 bis 4 Wochen ermöglicht dem Boden sich abzusetzen. So ordnen und verbinden sich die Bodenschichten neu. Dies stellt die künftige Versorgung des Ansaat mit Wasser und Luft sicher.

Schritt 4: Aussaat

Figur streut Blumensamen auf Beet

Wählen Sie zertifiziertes, regionales Saatgut. Unsere heimischen Insekten sind Spezialisten für regionale Blüten. Hier finden sie viel leichter Nektar und Pollen.

Der richtige Zeitpunkt: Wählen Sie die Zeiträume März - April oder September - Oktober. Die Herbstansaat wird wegen des höheren Feuchtigkeits-angebotes empfohlen.

Die Ansaatstärke: Das Saatgut wird flächig auf dem Saatbett verteilt. Beachten Sie die Angaben des Herstellers. Als Hilfsmittel bei der Aussaat kann etwas Sand dem Saatgut beigemischt werden.

Das richtige Aussäen und Anwalzen: Direkt vor der Aussaat lockeren Sie den oberen Boden leicht mit einem Rechen. Die Saatgutmischung wird breitflächig gesät und anschließend angewalzt oder mit den Füßen angetrampelt. So verbinden sich Saatgut und Boden besser.

Schritt 5: Wasserversorgung

Figur hält Gießkanne in der Hand

Die Fläche sollte in den ersten 4-5 Wochen feucht gehalten werden. Denn nur dann kommt es zusammen mit ausreichend Tageslicht zum Keimen des Saatgutes.

Ist die Blumenwiese richtig entwickelt, kann sie dank der Durchwurzelung des Erdreiches Stresssituatio­nen wie Trocken­heit gut überdauern.

Schritt 6: Pflege

Figur kümmert sich um Blumenwiese

Entscheidend für eine mehrjährige Blühwiese ist eine extensive (also geringe) Pflege. Die Wiese wird ein- bis zweimal pro Jahr abgemäht. Die Blüte der Margerite ist der richtige Zeitpunkt der ersten Mahd (Mai / Anfang Juni). Die letzte Mahd findet spätestens im September statt.

Sollten im ersten Jahr viele Samenunkräuter aufkommen, wird ca. 8-10 Wochen nach der Aussaat ein sogenannter Schröpfschnitt mit einer Schnitthöhe von 5 cm durchgeführt. Die Unkräuter werden so verdrängt und können die eigentliche Aussaat nicht mehr überwuchern. Die Mahd kann mit einer Sense oder einem Balkenmäher durchgeführt werden. So werden in der Wiese lebende Kleintiere geschont.

Es sollten immer mindestens 20 % der Wiese bei der Mahd stehen gelassen werden. Dadurch schaffen Sie einen Lebensraum für Insekten und Co im Winter sowie eine Nahrungsgrundlage für Vögel.

Schritt 7: Erfolgserlebnis

Figur freut sich über seine Blumenwiese

Es ist Zeit, dass getane Werk zu bestaunen und zu beobachten, welches Insekt die verschiedenen Blüten besuchen kommt. Mit etwas Glück entdecken Sie die Wiesenhummel, die Rote Mauerbienen oder einen Schwalben­schwanz. Genießen Sie den sich stetig wandelnden Anblick Ihres Blütenwunders.