Fast 1 Million Euro für Projekte in der LEADER-Kulisse Kraichgau
Zwei Auswahlausschusssitzungen im Mai: LEADER und Regionalbudget bringen die Region voran.
Die LEADER-Region Kraichgau ist in Zukunft noch attraktiver für Jugend, Sportfans und Genießer: Der Auswahlausschuss des Vereins Regionalentwicklung Kraichgau e.V. hat im Mai in zwei Sitzungen insgesamt knapp 1 Million Euro an Fördermitteln für 16 Projekte beschlossen. Zehn kleinere Vorhaben wurden im Rahmen des Regionalbudgets 2025, sechs größere Projekte über das EU-Förderprogramm LEADER bewilligt.
Regionalbudget 2025: Kleine Projekte, große Wirkung
Das Regionalbudget ergänzt LEADER gezielt für kleinere Projekte mit geringen Investitionskosten und einem Gesamtvolumen unter 20.000 Euro (netto). Es ermöglicht schnelle Förderung und richtet sich vor allem an Vereine, Privatpersonen, Landwirte, kleine- und mittlere Unternehmen. Am 19. Mai 2025 stand bei der 26. Sitzung des Auswahlausschusses im Bürgerhaus Mühlhausen Förderentscheidungen zum Regionalbudget im Mittelpunkt. Insgesamt wurden 24 Anträge besprochen, von denen zehn positiv beschieden wurden. Dafür wurden rund 137.700 Euro an Fördermitteln gebunden.
Geförderte Projekte umfassen unter anderem:
- Genusscontainer Kraichgau in Angelbachtal: Mit den Fördermitteln wird für Bender Edelbrände in Kooperation mit dem Weingut Nägele ein mobiler Ausschankcontainer angeschafft, der mit Kühl- und Spültechnik ausgestattet ist. Er dient zur professionellen Präsentation regionaler Produkte bei Veranstaltungen und kann auch von örtlichen Vereinen angemietet werden.
- Anschaffung eines Rundfahrtwagens für Angelbachtal: Durch die Förderung kann das Weingut Nägele ein Planwagen anschaffen und ermöglicht somit touristische Wein- und Landschaftsführungen durch die Region – ein mobiles Erlebnis für Genuss und Bildung zugleich.
- Ausstattung einer Praxis für Logopädie und Gesundheitsförderung in Malsch: Die Mittel ermöglichen einer Logopädin den Umbau neuer Räume zu einer barrierearmen logopädischen Praxis mit moderner Ausstattung – für eine bessere wohnortnahe Gesundheitsversorgung.
- Außenanlage für den Jugendtreff Sinsheim-Adersbach: Gefördert wird die naturnahe und funktionale Gestaltung des Außenbereichs des Jugendtreffs mit Pergola, Sitzmöglichkeiten und Begrünung. Projektträger ist der Ortsverein Adersbach und das Projekt soll als gemeinschaftliches Projekt von Jugendlichen und Bürgern umgesetzt werden.
- Umbau einer Luftgewehrhalle zur Multifunktionshalle Sinsheim-Reihen: Der örtliche Schützenverein wird gefördert für die energetische Sanierung und Ausstattung der Halle für vielfältige Sportarten, Vereinsnutzung und Bildungsangebote – mit moderner Technik und flexibler Raumgestaltung.
Außerdem kamen Projekte in Obererdingen, Kraichtal-Neuenbürg (Kreis Karlsruhe) und Mühlbach (Kreis Heilbronn) zum Zug.
LEADER-Förderung: Strukturelle Impulse für die Region
Nur wenige Tage später, am 22. Mai 2025, traf sich der Auswahlausschuss erneut – diesmal im Rathaus Eppingen. Im Fokus standen größere Vorhaben mit struktureller Bedeutung für die Region. Insgesamt wurden sechs von sieben Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von rund 850.000 Euro beschlossen. Davon stammen 599.400 Euro aus EU-Mitteln und 249.400 Euro aus Landesmitteln.
Gefördert werden in diesem Rahmen:
- Frauengesundheitszentrum in Malsch: Eine Frauenärztin wird gefördert für die Ausstattung einer Kombination aus gynäkologischer Praxis, Kursangeboten und Weiterbildungsstelle für angehende Fachärztinnen.
- Projekt „800 Jahre Waldangelloch“: Anlässlich des Ortsjubiläums werden zahlreiche Veranstaltungen organisiert, die nicht nur Geschichte lebendig machen, sondern auch die Gemeinschaft stärken und alte Bräuche neu beleben. Einige Sonderveranstaltungen, die über die dörflichen Veranstaltungen hinausgehen, können nun gefördert werden.
Zudem wurden Projekte in Östringen, Odenheim und Ubstadt-Weiher (Kreis Karlsruhe) beschlossen.
Der nächste LEADER-Projektaufruf findet im August 2025 statt und wurde bereits beschlossen. Die Bewerbungsfrist läuft vom 1. August bis zum 30. September 2025. Für die Förderung stehen insgesamt 600.000 Euro an EU-Mitteln zur Verfügung, ergänzt durch noch vorhandene anteilige Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR).
Die LEADER-Geschäftsstelle steht interessierten Bewerbern beratend zur Seite und empfiehlt, frühzeitig Kontakt aufzunehmen sowie einen vorangeschrittenen Planungsstand vorliegen zu haben (insbesondere hinsichtlich der Kosten), um eine erfolgreiche Einreichung zu gewährleisten.
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