Gewerbeflächen & Wirtschaftslage diskutiert
Volles Programm, angeregte Gespräche - und ein dickes Dankeschön: das 27. Treffen der Kompetenzgruppe Wirtschaftsförderung in Plankstadt bot wertvollen Austausch für alle Teilnehmenden.
Der erste Wirtschaftsförderer vor Ort ist immer der Bürgermeister – in Plankstadt traf das quasi doppelt zu: Der aktuelle Bürgermeister der Gemeinde Nils Drescher hatte früher die Leitung unserer Stabsstelle inne. Er lud Mitte der Woche die Kompetenzgruppe Wirtschaftsförderung, die er – noch in seiner vorigen Eigenschaft – 2011 ins Leben gerufen hatte, in seine Gemeinde ein.
Im Fokus seines Impulsvortrags stand die Gewerbeflächenentwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen für eine Kommune: rückläufige Gewerbesteuereinnahmen, auch rückläufige Grundsteuereinnahmen trotz der Entwicklung neuer Gewerbegebiete und dem Schaffen von 600 Arbeitsplätzen in den vergangenen Jahren, erhöhte Anforderungen für die sich ansiedelnden Unternehmen, Flächenverbrauch und aufwendige Vermarktung. Ein Thema, dessen Tragweite und Lösungsansätze im weiteren Verlauf des Treffens angeregt diskutiert wurden.
Im Anschluss stellte sich die Agentur für Arbeit Heidelberg vor: Das Team des neuen operativen Geschäftsführers Andreas Thome mit den Geschäftsstellenleitungen Stefan Radtke, Schwetzingen, sowie Anja Rickers, Weinheim. „Unternehmen müssen wissen, wen man bei der Agentur ansprechen kann – daher sind Sie, die kommunalen Wirtschaftsförderungen – die optimalen Multiplikatoren“, freute sich Thomé. Das Dienstleistungsportfolio umfasst neben der Leistungsgewährung und Förderung auch Unterstützung und Beratung, was stetig und immer intensiver ausgebaut und kommuniziert wird. „Das Netzwerk wird immer größer und die Projekte immer wichtiger – hier mit dem Blick auf die Jugendberufsagentur Rhein-Neckar-Kreis, die Berufsberatungen an den Schulen, die Arbeitsmarktdrehscheibe und als Partner in Krisensituationen, z.B. bei Kurzarbeit und Insolvenz. Die Lage am Arbeitsmarkt ist stabiler als in weiten Teilen Baden-Württembergs“, so Thomé, der dies auch auf den guten Branchenmix zurückführt. Mit Blick auf die Zukunft wurde er dennoch ernster – die Alterspyramide weist einen signifikanten Rückgang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bis 2030 auf.
Andreas Kempff von der IHK Rhein-Neckar warf einen Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage der Region. Grundlage hierfür waren der erst vor zwei Tagen veröffentlichte Konjunkturbericht der IHK und die MRN-Resilienzstudie. Einige positive Signale aus einer kürzlichen Unternehmensbefragung lassen hoffen, „die Erwartung der Betriebe hat sich in Teilen und manchen Branchen verbessert, auch wenn die Zahlen immer noch eine sehr heraufordernde kurzfristige Entwicklung ableiten lassen“, so Kempff. Die zwei größten Baustellen: „Bürokratieabbau“ und „Vertrauen“ – hier müssen Bund und Land noch sehr viel leisten, um für eine nachhaltige Erholung der Lage zu sorgen. „Der Bund steht am Anfang, hier lassen sich noch keine größeren Ergebnisse ablesen.“
Die Veranstaltung endete mit einer Vorstellung unserer eigenen Projekte – und nochmals einem großen Dankeschön für die Unterstützung aller im Strategieprozess. „Unser Fokus liegt nun auf dem Trendradar“, so unsere Leitung Dorothee Wagner. Dazu gehört auch, die vielen Eindrücke und Themen aus der Netzwerkveranstaltung mitzunehmen und zu schauen, was wir für unsere Kommunen und Unternehmen in den nächsten Jahren leisten können. „Und das geht natürlich am besten gemeinsam“, so der Abschluss der 27. Sitzung.
Weitere Informationen
Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar - IHK Rhein-Neckar
Agentur für Arbeit Heidelberg | Bundesagentur für Arbeit
Kontakt
Dorothee Wagner
Leitung Stabsstelle Wirtschaftsförderung
Tel. 06221 522-2166
d.wagner2@rhein-neckar-kreis.de