Schwetzingen und Walldorf als Kaufkraft-Gewinner

Blick auf eine Kleiderstange, an der mehrere verschiedenfarbige Kleidungsstücke aufgebügelt sind- Im Hintergrund ist eine verschwommene Innenstadtszene zu erkennen.
Anziehend: Die Innenstädte im Rhein-Neckar-Kreis. Der stationäre Handel hat dem Online-Handel wieder Umsatzanteile abgenommen. Bild: Pexels

IHK-Kaufkraftanalyse: Stationärer Handel im Rhein-Neckar-Kreis wächst insgesamt, Online-Umsätze gehen zurück.

Die allgemeine Kaufkraft – das verfügbare Einkommen der Bevölkerung – im IHK-Bezirk Rhein-Neckar steigt um 3,2 Prozent auf 33,6 Milliarden Euro. Damit festigt sich der Trend, der bereits im Vorjahr abzulesen war. Das hat die IHK Rhein-Neckar in ihrer zehnten Kaufkraftanalyse für den Bezirk festgestellt.

Die Analyse enthält detaillierte Informationen zu allen 18 Ober-, Mittel- und Unterzentren sowie wichtige Kaufkraftkennzahlen für die weiteren 65 Städte und Gemeinden der Region, die den Rhein-Neckar-Kreis, den Neckar-Odenwald-Kreis sowie die Städte Mannheim und Heidelberg umfasst. Die Daten geben Aufschluss über das Konsumpotential sowie die Attraktivität der jeweiligen Einzelhandelsstandorte.

Die Zahlen halten gute Nachrichten für den Einzelhandel bereit: Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft, also der Anteil des Einkommens, der für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung steht, nimmt um 1,2 Prozent zu und beträgt insgesamt rund 9 Milliarden Euro in der Region.

Dabei entscheiden sich wieder mehr Menschen für Läden und Geschäfte in der Nähe: Der Teil der Einzelhandelsausgaben, der in der Region über das Internet ausgegeben wird, liegt nach den diesjährigen Prognosen bei 13 Prozent. Damit nimmt der Online-Anteil im zweiten Jahr in Folge ab (2023: 15,6 Prozent; 2022: 17,9 Prozent). Gleichzeitig steigen die Einzelhandelsumsätze im stationären Handel der Region um 4,6 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Diese Entwicklung trägt dazu bei, dass sich die Kaufkraftbindungsquote für den IHK-Bezirk Rhein-Neckar um drei Prozentpunkte auf 89 Prozent erhöht. Der Kaufkraftabfluss in Höhe von 11 Prozent ist geringer als im gesamten Bundesgebiet (12,9 Prozent) oder Baden-Württemberg (15,8 Prozent). Das verdeutlicht trotz des Kaufkraftabflusses die vorhandene Attraktivität des regionalen Einzelhandels.

Auch der Blick auf die kommunale Ebene zeigt: Alle Ober-, Mittel- und Unterzentren der Region haben steigende Kaufkraftbindungsquoten vorzuweisen. Die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf in zentralen Orten des IHK-Bezirks findet sich im Rhein-Neckar-Kreis: Walldorf steht mit 8.385 auf Platz eins, Ladenburg mit 8.265 Euro und Weinheim mit 8.220 Euro folgen auf Rang zwei und drei. Auch bei der Kaufkraftbindung sind zwei der Top-3-Standorte im Rhein-Neckar-Kreis zu finden: Schwetzingen weist eine Quote von 170 Prozent vor, Walldorf 162 Prozent. Den dritten Platz im Bezirk holt die Neckar-Odenwald-Gemeinde Mosbach mit 148 Prozent, im Rhein-Neckar-Kreis ist es Hockenheim mit 133 Prozent.

Werte über dem Schwellenwert von 100 Prozent signalisieren, dass mehr Kaufkraft von außerhalb gebunden wird, als Kaufkraft der eigenen Bevölkerung an andere Standorte oder den Online-Handel abfließt. Sowohl in Weinheim (100 Prozent) als auch in Sinsheim (104 Prozent) wird die Schwelle zum Kaufkraftzufluss erreicht bzw. überschritten. Auch in kleineren Städten und Gemeinden wie Waibstadt (103 Prozent) und Meckesheim (101 Prozent) im Rhein-Neckar-Kreis werden Werte über 100 Prozent erwartet. Diese Kommunen profitieren von Umsätzen in Nahversorgungseinrichtungen mit guter Erreichbarkeit.

Die IHK wertet mit der Kaufkraftanalyse die Kaufkraftkennzahlen der Michael Bauer (MB) Research GmbH 2024 aus. Alle Kaufkraftkennziffern werden als Prognosewerte für das Jahr ihrer Ermittlung erstellt. Voraussetzungen sind Fortschreibungen der Einkommensdaten anhand von volkswirtschaftlichen Prognosen und regionalstatistischen Indikatoren sowie der Bevölkerungsdaten anhand von Prognosen zu Bevölkerungsbewegungen (Geburten, Sterbefälle, Zuzüge, Fortzüge).

Weitere Informationen

Kontakt

Dorothee Wagner
Leitung Stabsstelle Wirtschaftsförderung
Tel. 06221 522-2166
d.wagner2@rhein-neckar-kreis.de

(Erstellt am 10. Juli 2024)