„ESG – Das kriege ich hin!“

Vier Menschen, teilweise in Businesskleidung, stehen in einem Raum; zahlreiche Zuhörer sitzen davor. Letztere sind nur von hinten zu sehen.
Spannendes Programm: Organisatorin Julia Sliwinski (links) mit den Referierenden. Bild: food.net:z

Der Jahresauftakt des Lebensmittelnetzwerks food.net:z widmete sich dem Fokusthema Nachhaltigkeitsvorgaben.

Nachhaltigkeit kann für Unternehmen zum strategischen Vorteil werden – das war eine Erkenntnis des food.net:z-Jahresauftakts 2024. Welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen, wie sich Unternehmen durch die Ansprüche verschiedener Stakeholder navigieren können und was rechtlich zu beachten ist, wurde in Vorträgen und Diskussion rund um das Thema ESG erörtert.

Die Veranstaltung am 1. Februar im Heidelberger Tankturm war mit 68 Teilnehmenden der bisher bestbesuchte Jahresauftakt in der Geschichte des Netzwerks, das die Stabsstelle Wirtschaftsförderung initiiert hat. „Diese stetig steigende Zahl spiegelt auch die Entwicklung unseres Netzwerkes wider“, so Organisatorin Julia Sliwinski. Mit dem Fokusthema ESG (Environmental, Social, Governance) hatte sie zudem ein Thema gewählt, das die Branche derzeit umtreibt. „Wir hoffen, dass Sie nach der Veranstaltung sagen können: ESG – Das kriege ich hin!“, sagte dementsprechend auch der food.net:z-Vorsitzende Dr. Helmut Gerlach in seiner Begrüßung.

Der Abend startete mit einer Rückschau auf die Arbeit des Lebensmittelnetzwerks im vergangenen Jahr: Foren, Fachseminare Fokusgruppen und weitere Formate zogen insgesamt 495 Teilnehmende an. Zudem konnten weitere Mitstreiter gewonnen werden; food.net:z zählt mittlerweile 40 Mitglieder. Auch ein Ausblick auf das kommende Jahr wurde gegeben, etwa auf die Teilnahme am New Food Festival Ende des Monats in Stuttgart oder auf die Food.Focus.Future im Mai.

Im Vortragsprogramm gab zunächst Dr. Maximilian Jungmann, Founder und CEO von Momentum Novum, einen Überblick über das Thema, klärte Begrifflichkeiten und identifizierte mögliche Hebel bei den Themen Verpackungsmüll, Lieferketten und Lebensmittelverschwendung. „Die Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten in Unternehmensprozesse kann zu einem strategischen Vorteil werden“, so der Unternehmer.

Rechtsanwalt Stefan Beyerlein musste das Publikum zu Beginn enttäuschen: „Ein einheitliches Einzelgesetz, in dem alle Aspekte des Themas adressiert werden, kann es nicht geben.“ Die Vielzahl an Einzelregelungen sorge für eine gewisse Komplexität, der sich die Unternehmen stellen müssen. Er war sicher: „Das, was durch diese gesetzlichen Regelungen in Gang getreten wird, führt zu grundlegenden Veränderungen der Wirtschaft.“

Lena Meinders, Geschäftsführerin der AFC Risk & Crisis Consult GmbH, zeigte schließlich Möglichkeiten zur Umsetzung und Kommunikation sozial-ökologischer Anforderungen für Lebensmittelunternehmen auf. Angesichts der Gemengelage riet sie: „Wichtig ist es, einen Kompass zu entwickeln, der in einem solch komplexen Raum Orientierung ermöglicht.“ Besonders merkten die Teilnehmenden auf, als sie Beispiele zeigte, in welchen Schritten Unternehmen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz umsetzen können.

Die abschließende Podiumsdiskussion machte deutlich, dass eine internationale Vereinheitlichung von Standards und auch von Maßstäben wie der Messung des Carbon Footprints aus Unternehmenssicht dringend nötig ist. Auch der Wunsch nach weiterer Zusammenarbeit wurde mehrfach geäußert – ein idealer Ansatzpunkt für das Netzwerk, die weitere Arbeit zu gestalten. Neue Kontaktaufnahmen und Vernetzung gab es bereits beim regen Austausch am Abschlussbuffet.

Weitere Informationen

Kontakt

Isabel Bergerhausen
Stabsstelle Wirtschaftsförderung
06221 522-2510
i.bergerhausen@rhein-neckar-kreis.de

(Erstellt am 07. Februar 2024)