Wirtschaftsdialog des Expertenkreises
Von Fachkräftesicherung bis zum digitalen Landratsamt: Das Themenspektrum der Fachdiskussion war breit.
Wie geht es dem Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar-Kreis – und was braucht er, um sich weiter zu entwickeln? Seit Gründung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Jahr 2012 finden sich Wirtschaftsakteure aus der Region jeweils zu Jahresbeginn auf Einladung von Landrat Stefan Dallinger zum Austausch zusammen. Hier stimmt der Kreis seine strategischen Ziele mit der Wirtschaft ab. Führungspersonen aus kreisansässigen Unternehmen, Banken und Kammern sind dabei ebenso vertreten wie auch Repräsentantinnen und Repräsentanten aus dem Verband Region Rhein-Neckar sowie dem Bund der Selbständigen.
„Was beschäftigt einen Landrat vom Rhein-Neckar-Kreis aktuell?“ – Mit dieser Frage begrüßte Landrat Dallinger beim diesjährigen Treffen Ende Januar die Runde und umriss kurz die Themen der vergangenen Wochen und Monate: auf überregionaler Ebene das Ampel-Aus, Kriege in der Welt und die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels – Entwicklungen, die sich, oft indirekt aber nicht minder deutlich, auch auf regionaler Ebene niederschlagen. Die kommunalen Entscheidungsträger und Wirtschafts- und Sozialakteure spüren Veränderungen bei steigenden Sozialleistungen, der Krankenhausreform, der angespannten Haushaltsituation und damit verbunden der Erhöhung der Kreisumlage sowie bei aktuellen Herausforderungen für Unternehmen.
Auf der anderen Seite stehen aber auch die guten Nachrichten: Im Innovationsindex 2024 des Statistischen Landesamtes ist der Rhein-Neckar-Kreis neu in die Spitzengruppe aufgestiegen. Mit einem Wert von 46,1 Punkten belegt der Kreis den sechsten Platz im Innovationsranking aller Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Der Index berechnet sich aus sechs Indikatoren. Besonders stark abgeschnitten hatte der Rhein-Neckar-Kreis im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE), insbesondere bei den Innovationsindikatoren „FuE-Intensität“ (Rang 2) und „FuE-Personal-Intensität“ (Rang 5). Auch der Indikator „Existenzgründung in Hochtechnologie-Branchen“ (Rang 6) weist auf das Innovationspotenzial des Kreises hin. Weitere gemessene Indikatoren waren zum Beispiel „Beschäftigtenanteil in industriellen Hochtechnologiebranchen“ oder die „Patentdichte“. Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen betonte Dallinger: „Wir müssen stetig daran arbeiten, dass es so bleibt – auch durch neue Impulse und als Treiber für Innovationen.“
Hier nahm Dorothee Wagner, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, den Faden auf. Sie stellte nicht nur in einer kurzen Präsentation Projekte und Angebote für Unternehmen vor, sondern gab auch einen kurzen Einblick in die Handlungsfelder der neu erarbeiteten Strategie bis 2030, die in Kürze dem Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft zum Beschluss vorgelegt werden soll. „Unserer Region zeichnet sich durch einen guten Branchenmix aus, wir haben tolle Vernetzungsangebote und es geht ihr noch verhältnismäßig gut. Ein großer Bedarf liegt bei Industrie- und Gewerbeflächen“, so ein erstes Fazit Wagners aus dem fast 60 Seiten umfassenden Strategiepapier.
Im anschließenden Austausch gaben die Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft ihren Input. Dabei stellten sich Fachkräftesicherung und Baustellenprozesse als wichtige Punkte heraus, immer wieder aber auch der Wunsch nach Bürokratieabbau durch weitere digitale Abläufe. Hier ist der Kreis mit dem „digitalen Landratsamt“ unter dem Namen Service-RNK bereits aktiv geworden – ein guter erster Schritt, auf den weitere folgen sollten, so die einhellige Meinung.
Weitere Informationen
Startseite | Service-RNK - Rhein-Neckar-Kreis
Kontakt
Dorothee Wagner
Leitung Stabsstelle Wirtschaftsförderung
Tel. 06221 522-2166
d.wagner2@rhein-neckar-kreis.de