Römerstraße 2: Umbauarbeiten in vollem Gange

Baustelle im Innenhof des Gebäudekomplexes
 Blick auf den ehemaligen Polizei-Parkplatz. Dort, wo die Gerüste stehen und Holzplatten zu sehen sind, entstehen die Durchgänge zum Neubau.

Die interimsweise aufgebrachten beiden gelben Zebrastreifen in der Alten Eppelheimer Straße vor dem Gebäude der ehemaligen Polizeidirektion und der unvermeidliche Baulärm signalisieren es: Die dortigen Umbauarbeiten sind mittlerweile in vollem Gange.

Der Rhein-Neckar-Kreis ist bekanntlich neuer Hausherr des Gebäudekomplexes in der Römerstraße 2. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen sowie einem Neubau soll rund um das Haupthaus des Landratsamts zukünftig der Großteil der Mitarbeitenden innerhalb der Kreisverwaltung an einem zentralen und gut erreichbaren Ort gebündelt werden.

Bis es soweit ist, bedarf es aber noch einiger Zeit und etlicher Abstimmungsrunden zwischen den Projektbeteiligten im Landratsamt, dem Architekturbüro (OHO Architekten PartGmbB), den Fachplanungsbüros und den Baufirmen. „Die Rückbauarbeiten sind fertiggestellt und es wurde mit dem Innenausbau und der Erneuerung der technischen Anlagen wie Lüftung, Heizung und Sanitär begonnen“, erläutert Alexander Ryakhovskiy, einer der Projektverantwortlichen beim Eigenbetrieb Bau, Vermögen und Informationstechnik des Rhein-Neckar-Kreises.

Beim Rundgang durch das Gebäude der ehemaligen Polizeidirektion wird die Dimension des Millionenprojekts deutlich. Eine Abbruchfirma war mehrere Monate damit beschäftigt, das 1993 in der Römerstraße 2 – 4 errichtete riesige Gebäude (Nettogrundrissfläche: ca. 13.000 Quadratmeter, verteilt über fünf Geschosse), fast komplett zu entkernen und es in einen rohbau-ähnlichen Zustand zu versetzen. Dabei wurden unter anderem alte Wände abgebrochen und neue eingezogen. 

Polizeirevier Heidelberg-Mitte bleibt im Erdgeschoss

Eine weitere Besonderheit bei der Planung erklärt Alexander Ryakhovskiy: „Das Polizeirevier Heidelberg-Mitte verbleibt mit einer Fläche von rund 1.550 Quadratmetern im Erdgeschoss des Gebäudes, die vom Land Baden-Württemberg angemietet wird. Diese muss aber räumlich komplett vom zukünftigen Rest des Landratsamts separiert sein.“ Also musste zum Beispiel im Vorfeld an neue Zugänge bzw. an eine räumliche Trennung etwa bei den Aufzügen gedacht werden. Übrigens wurde genau geschaut, was später wiederverwendet werden kann: So sind bis zum Ende der Sanierungsarbeiten, die im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein sollen, rund 400 Bestandstüren eingelagert – aktuell in der ehemaligen Schießanlage der Polizei im Keller.

Durchbruch für Zugänge zum Neubau

Sichtbar sind die Sanierungsarbeiten von außen vor allem, wenn man auf dem ehemaligen Parkplatz im Innenhof steht und auf das Gebäude blickt. Zwei große mit Holzplatten verkleidete Durchbrüche lassen erahnen, wo später mal Durchgänge sein sollen. Denn bekanntlich ist ja noch zusätzlich der Neubau eines viergeschossigen Verwaltungsgebäudes auf der bestehenden Tiefgarage der ehemaligen Polizeidirektion geplant, in dem bis Ende 2025 in drei Obergeschossen weitere 100 Arbeitsplätze für Kreis-Mitarbeitende entstehen sollen. Das Erdgeschoss soll neben verschieden großen Besprechungsräumen auch über ein Kundencenter verfügen, wodurch individuell durch die Verwaltung buchbare Büros zur Verfügung stehen, um dort möglichst den gesamten Kundenverkehr abzuwickeln.

Der straffe Zeitplan sieht vor, dass noch im April mit den vorbereitenden Arbeiten für den Neubau begonnen werden kann. Davor wurden noch der frühere große Besprechungssaal der Polizei und die pergolaartige Glasverkleidung abgerissen, weil der Neubau direkt an den Stützen des Bestandsgebäudes „andocken“ wird.

Kreisverwaltung an zentraler Stelle konzentrieren

Zukünftig sollen in der Römerstraße 2 – 4 sowie im Neubau insgesamt rund 400 Mitarbeitende der Kreisverwaltung ihrer Tätigkeit nachgehen können. Ziel des Kreises ist es – mit Ausnahme des Gebäudes Im Breitspiel – alle in Heidelberg vorhandenen Außenstellen abmieten zu können, um so die Verwaltung künftig an zentraler, gut erreichbarer Stelle zu konzentrieren. Für die betroffenen Ämter und Stabsstellen sind bislang drei Umzugsphasen (Ende 2024/erstes Quartal 2025, zweites Quartal 2025 und erstes/zweites Quartal 2026) vorgesehen.