Europäische Impfwoche vom 21. bis 27. April

Gesundheitsamt macht auf die Bedeutung von Impfungen aufmerksam

Arzt hält einen Impfpass in den Händen
(Symbolbild: Alexander Raths / stockabobe.com)

Die Europäische Impfwoche findet jedes Jahr in der letzten Aprilwoche statt. Ziel der seit 2005 jährlich stattfindenden Kampagne ist es, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zu stärken, teilt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist.

Im Vordergrund steht dabei in diesem Jahr, dass durch Impfungen Krankheitsausbrüche verhindert werden können, wenn Impflücken in der Bevölkerung rechtzeitig geschlossen werden.

Hohe Masern-Impfquote wichtig

Neben dem individuellen Schutz für den Geimpften selbst können Impfungen auch einen Schutz für Mitmenschen bieten. So kann zum Beispiel die Übertragung von Masern in der Bevölkerung nachhaltig unterbrochen werden, wenn mindestens 95 Prozent der Menschen immun gegen Masern sind. Dadurch können auch Menschen geschützt werden, die selbst keine Immunität aufbauen können, zum Beispiel, weil ihr Immunsystem zu sehr geschwächt ist oder sie neugeboren sind. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder zur Immunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen.

"Jede Impfung zählt"

In Baden-Württemberg erfassen die Gesundheitsämter im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen auch den Impfstatus der Vorschulkinder. Landesweit waren dabei im Untersuchungsjahr 2023 96,5 Prozent der untersuchten Kinder zweimal gegen Masern geimpft. Im Landkreis Rhein-Neckar-Kreis lag die Impfquote für die vollständig gegen Masern geimpften Kinder bei 98,0 Prozent, in der Stadt Heidelberg sogar bei 98,2 Prozent. Dr. Andreas Welker, Leiter des Gesundheitsamtes, meint dazu: „Es ist erfreulich zu sehen, dass die Kinder in unserem Kreis in der letzten Einschulungsuntersuchung das Ziel der 95 Prozent Masernimpfquote mit zwei Impfdosen erneut erreicht haben. Ganz besonders freut mich, dass wir das Ziel nicht nur seit drei Jahren erreichen, sondern uns jedes Jahr weiter verbessern. Jede Impfung zählt!“

Diejenigen schützen, die nicht geimpft werden können

Seit Ende der COVID-19-Pandemie sind die Masernfallzahlen in Europa deutlich angestiegen. So wurden im Europäischen Wirtschaftsraum 2.361 Masernfälle im Jahr 2023 gemeldet. In ganz Baden-Württemberg wurden im gleichen Zeitraum mit fünf Masernfälle vergleichsweise wenige Erkrankungen gemeldet. Dr. Welker betont: „Es ist wichtig, dass die Masernimpfquote weiterhin so hoch ist. Das verhindert, dass einzelne Masernfälle zu großen Ausbrüchen führen können und schützt auch diejenigen, die nicht geimpft werden können.“

„Es ist allerdings wichtig, sich darauf nicht auszuruhen“, so Dr. Welker weiter. „Damit Kinder bestmöglich vor Infektionskrankheiten und deren teils schwerwiegenden Folgeerkrankungen geschützt sind, ist es wichtig, dass die Impfung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt.“

Daten der KV-Impfsurveillance des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass auch unter den Erwachsenen in Baden-Württemberg Impfungen beziehungsweise Auffrischimpfungen nur teilweise wahrgenommen werden. Die Impfempfehlungen für Deutschland spricht die Ständige Impfkommission aus. Ihre Empfehlung sind übersichtlich auf der Website des RKI dargestellt:

Weitere Informationen:

Bei Fragen zu Impfungen und Impfempfehlungen empfiehlt das Gesundheitsamt, sich an die Ärztin oder den Arzt des Vertrauens oder an das Gesundheitsamt zu wenden. Eine gute Übersicht zu Informationen rund um das Thema Impfen bietet die Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

Regionale Daten auf Stadt- und Landkreisebene zu den Impfquoten aus den Einschulungsuntersuchungen: