Fromme Frauen zwischen Kirche und Welt:
Beginen vom Mittelalter bis zur Reformation
Vorreiterinnen der Emanzipation, erfolgreiche Handwerkerinnen, verfolgte Ketzerinnen – mit solch schillernden Begriffen werden mittelalterliche Beginen heute unter anderem beschrieben. Doch wer waren eigentlich die Beginen, die im späten Mittelalter auch in unserer Region lebten? Dies beleuchtet Dr. Sabine Klapp aus Kaiserslautern in ihrem Vortrag am 27. April um 19:00 Uhr im Domhof in Ladenburg.
Zu der Veranstaltung, die das Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit der VHS Ladenburg-Ilvesheim und dem Heimatbund Ladenburg durchführt, sind alle Interessierten bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.
Beginen waren fromme Frauen, die sich seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in ganz Mitteleuropa nachweisen lassen. Sie lebten allein oder in Gruppen; sie gehörten keinem geistlichen Orden an, führten aber dennoch ein klosterähnliches Leben in selbstgewählter Armut, Keuschheit und Gehorsam. Durch Tätigkeiten wie Sterbebegleitung, Krankenbesuche und Grabpflege übten sie wichtige Dienste für die Stadtbevölkerung aus.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Entwicklung des Beginenwesens, fragt anhand regionaler Beispiele aus dem kurpfälzischen Raum nach den Tätigkeitsfeldern und dem Alltag der Frauen und nimmt die bislang kaum bekannte Geschichte der Beginen im 16. Jahrhundert in den Blick.