Aus dem deutschen Südwesten fanden bis zur amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 rund 100.000 Auswanderer in der englischen Kolonie Pennsylvanien eine neue Heimat. Bereits 1683 waren die ersten Auswanderer dem Aufruf von William Penn gefolgt, der ihnen dort Gewissens- und Religionsfreiheit zusicherte. Aber erst der katastrophale Hungerwinter von 1708/09 löste vor allem in der Kurpfalz eine erste große Auswanderungswelle aus. Nicht zuletzt wegen der schlechten Erfahrungen dieser Immigranten in New York entwickelte sich seit den 1720er Jahren bis zur amerikanischen Revolution Pennsylvanien mit seiner Hauptstadt Philadelphia zum bevorzugten Ziel der pfälzischen Auswanderer. Sie haben als Pennsylvaniendeutsche bzw. „Pennsylvania Dutch" die amerikanische Gesellschaft und Kultur nachhaltig mitgeprägt.
Die aus einer umfangreichen Privatsammlung alter Drucke und Bibelausgaben erarbeitete Ausstellung thematisiert einerseits die religiösen und politischen Motive, die die Menschen bewogen, ihre Heimat zu verlassen, und versucht zugleich, die sozialen Ursachen der Auswanderung im 18. Jahrhundert zu beschreiben. Andererseits vermittelt sie Einblicke in den Alltag der ersten kurpfälzischen Auswanderer und das von unterschiedlichen Anschauungen geprägte religiöse Leben dieser „Palatines".
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitkatalog.
Öffnungszeiten:
30. August − 10. Oktober 2019 Mo−Fr 9−16 Uhr
Führungen:
Mi 4. und 18. September sowie 9. Oktober 2019 17−18 Uhr
Gruppenführungen ab 10 Personen nach Vereinbarung während der Öffnungszeiten (Mo−Fr).
Anfragen bitte telefonisch unter 06203/93067740 oder per E-Mail an: kreisarchiv@rhein-neckar-kreis.de
Eintritt frei!