Schriesheimer Opfer des Nationalsozialismus
Vortragsveranstaltung am 7. November im Domhof in Ladenburg
Mit einem dunklen Kapitel der Geschichte befasst sich Prof. Dr. Joachim Maier aus Schriesheim im Rahmen einer Vortragsveranstaltung am Donnerstag, 7. November, um 19:30 Uhr im Domhof in Ladenburg, Hauptstraße 7. Er beleuchtet ausgewählte Schicksale von Schriesheimer Bürgerinnen und Bürgern, die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden. Der Eintritt zur Veranstaltung, die das Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit der VHS Ladenburg-Ilvesheim und dem Heimatbund Ladenburg durchführt, ist wie immer frei.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich in Schriesheim eine lebendige jüdische Gemeinde mit Synagoge, Gemeindehaus und einem eigenen Friedhof entwickelt. 1933 lebten hier unter den 4.300 Einwohnern noch etwa 45 jüdische Bürger. Andere Juden hatten den Ort aus beruflichen Gründen oder durch Heirat zum Teil schon lange vor 1933 verlassen. Sie lebten auf dem Land, in großen Städten (u. a. Berlin, Frankfurt, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Würzburg) und auch in den Niederlanden.
In ihren Schicksalen zeichnen sich alle Facetten der nationalsozialistischen Judenverfolgung ab: Verdrängung aus dem Beruf und dem Wirtschaftsleben, Flucht, Deportation und Ermordung. Nur wenige der Deportierten überlebten. Parallel zur Judenverfolgung wurden Frauen, Männer und ein Kind Opfer der Zwangssterilisation und der „Euthanasie“. Der Referent hat nach jahrelangen Recherchen ein 720 Seiten umfassendes Gedenkbuch zu den Schriesheimer Opfern des Nationalsozialismus erarbeitet.
Alle Interessierten sind zur Vortragsveranstaltung herzlich eingeladen.